Erkundung der Dreifaltigkeitskirche mit Überraschungen

Erkundung der Dreifaltigkeitskirche mit Überraschungen

Erkundung der Dreifaltigkeitskirche mit Überraschungen

# Meldungen 2023

Erkundung der Dreifaltigkeitskirche mit Überraschungen

Zum ersten Mal nahm die Evangelische Petrus-Kirchengemeinde mit ihrer Dreifaltigkeitskirche teil am Tag des offenen Denkmals. In der Zeit von 11-17 konnten interessierte Mitbürgerinnen und Bürger das Kirchengebäude aus dem Jahr 1965 begehen und besichtigen. Pfarrer i. R. Horst-Hermann Bastert und Susanne Fina, Mitarbeiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Herne, boten zu jeder vollen Stunde eine Kirchenführung an.

 

Zunächst gab Pfarrer Bastert einen Überblick über den Ursprung des modernen Kirchenbaus in der Industrieregion Ruhrgebiet im Zusammenhang von Kohle und Stahl. Frau Fina, Diplom-Ingeneurin Fachrichtung Architektur, erläuterte dann anhand von Zeichnungen und Grundrissen den Aufbau der Kirche: „Das Gotteshaus ist einerseits ein Beispiel für die Kirchenbauweise der frühen 1960er Jahre, dazu zählen die großformatigen Glasfenster, die Entwicklung eines kompakten, aber gerichteten Grundrisses, die Ausweitung des Innenraums bis unter die Dachfläche und die innen wie außen klare und reduzierte Formsprache und schlichte bauzeitliche Ausstattung. Andererseits ist das Bauwerk mit zwei den kirchenbaulichen Traditionen entsprechenden Architekturelementen ausgestattet: Der Rundbogen zur Seitenkapelle und die schräg verlaufenden Betonträger der Decke, welche an die Grate eines Gewölbes erinnern“.

 

Trotz der großen Hitze nutzten eine ganze Anzahl von Besuchenden die Möglichkeit, sich den Kirchenraum und seine Geschichte vorstellen zu lassen. Dass die Baugeschichte der Dreifaltigkeitskirche untrennbar mit der Geschichte des Bergbaus in Herne verknüpft ist, zeigten auch die biographischen Erinnerungen einzelner: Keine Familie, die nicht mit dem Bergbau zu tun hatte. Eine der ersten Besucherinnen, Frau Hoffmann, erinnerte sich an den großen Einweihungsgottesdienst, den sie als vierzehnjähriges Mädchen mitgefeiert hatte. Damals füllten neunhundert Menschen den fünfhundert Quadratmeter großen Kirchenraum.

 

Den Aufenthalt in der Kirche verschönten Irmhild Hartmann und Rüdiger Buschmann am Nachmittag mit selbst gebackenen Waffeln und frischem Kaffee, der in der Kirchenküche ausgeschenkt wurde. Organistin Kerstin Heppener spielte um 15 Uhr einige Orgelsätze, die jüngsten Besucherinnen und Besucher konnten sich mit dem Ausmalen von Mandalas erproben. HHB

 

1 Ohne Martin Luther keine Evangelische Kirche. Seine 95 Thesen im Kirchenvorraum erinnern daran.

2 Ingeborg Knappmann mit Ehepaar Helmut und Ursel Kalinna nahmen die erste Kirchenführung am 10. September mit Pfarrer Bastert wahr.

3 Die Dreifaltigkeitskirche war zum Zeitpunkt der Einweihung am 13. Juni 1965 von allen Seiten aus sichtbar. Sie liegt von der Straße Regenkamp her gesehen auf einer Anhöhe (siehe das weiße Treppengeländer).

4 Überraschung am Kruzifix des Künstlers Heinrich Brockmeier: Es ist weder aus Bronze noch aus einem anderen Metall, sondern aus Kunststoff (Polyester).

5 Der Gekreuzigte hat seinen Kopf mit der Dornenkrone gesenkt.

6 Das „Ökumenekreuz“ aus Holz an der Altarbibel, angefertigt von einem römisch-katholischen Nachbarn der Dreifaltigkeitskirche zum Zeichen der geschwisterlichen Verbundenheit im Glauben.

7 Ein Kohlebrocken mit Darstellung der Schutzpatronin der Bergleute: die heilige Barbara.

8 Fotowand des Familienzentrums Dreifaltigkeit an der Holsterhauser Straße zum Thema „Taufe“.

9 Blick vom Kirchenraum nach Norden zur Orgelempore mit der Bosch-Raupach-Orgel aus dem Jahr 1967 (28 Register).

 

Fotos: Günter Mydlak

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